Im Rahmen meiner psychologischen Online-Beratungen ist es mir besonders wichtig, meinen Klienten/innen gegenüber an jeder Stelle des Beratungsprozesses für Nachvollziehbarkeit, Transparenz und Struktur zu sorgen. Dies macht es nicht nur beiden Seiten leichter, den „roten Faden“ zu bewahren, sondern stellt an sich bereits eine Möglichkeit dar, Ängste und Unsicherheiten zu minimieren. Denn alles Neue und Unbekannte löst zunächst einmal Angst und Vorsicht aus, wohingegen Vertrautes ein Gefühl der Sicherheit erweckt. Aus diesem Grund möchte ich mit diesem Blogartikel Licht ins Dunkel bringen und Ihnen im Folgenden die Abläufe, Inhalte und Rahmenbedingungen meiner psychologischen Beratung näherbringen.
Zu Beginn einer solchen steht zunächst der Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre im Vordergrund, die wir im Rahmen einer ersten Kennenlernphase anstreben.
Das Erstgespräch:
Das Erstgespräch dient zunächst einmal dem gegenseitigen Kennenlernen, um zu klären, ob die „Chemie stimmt“ und ob ich Ihnen mit Ihrem Beratungsanliegen weiterhelfen kann. Im Anschluss können Sie und ich uns dann noch einmal in aller Ruhe überlegen, ob die Passung gegeben ist und eine Zusammenarbeit Sinn macht.
Im Grunde genommen besteht das Erstgespräch auch zwei Teilen, einem organisatorischen und einem inhaltlichen: Der organisatorische Teil umfasst die Beschreibung der Rahmenbedingungen für eine gelingende Beratung, also beispielsweise die Besonderheiten und Voraussetzungen einer Beratung „online“ im Unterschied zu einem persönlichen Beratungskontakt („offline“). Auch über die voraussichtliche Dauer und Häufigkeit der Beratungen sowie die möglichen Inhalte werden wir uns austauschen. Bei Unsicherheiten über die geeignete Beratungsform kann gemeinsam erörtert werden, welche Methode am besten zu Ihnen passt.
Im Inhaltlichen Teil haben Sie die Möglichkeit, mir Ihre aktuelle Situation ausführlich zu schildern. Konkretisierende Fragen meinerseits könnten zum Beispiel lauten, seit wann, wie oft und wie stark das aktuelle Problem auftritt. Von Bedeutung ist z.B. auch, welche bisherigen Lösungsversuche Sie im Umgang mit Ihrem Problem bereits unternommen haben. Auch Problemausnahmen, also Situationen, in welchen Ihr Problem weniger stark auftritt, sind von Interesse. Sie verweisen nämlich oftmals auf bereits vorhandene Problemlösefähigkeiten, die wir in der Beratung verstärkt nutzen können.
Ein zentraler Teil des Erstgesprächs besteht natürlich auch darin, Ihre persönlichen Anliegen in den Blick zu nehmen. Denn nur mit klar umschriebenen Zielen kann es gelingen, einen Weg zu deren Umsetzung festzulegen und Fortschritte auf dem Weg dorthin auch als solche zu erkennen.
Gemeinsame Zielklärung:
Im Rahmen der Zielklärung werden wir die von Ihnen genannten Anliegen im Sinne möglichst konkreter, realistischer und umsetzbarer Ziele ausformulieren und nach ihrer Dringlichkeit sortieren. Gemeinsam werden wir dann einen schrittweisen Plan zur Umsetzung Ihrer Ziele ausarbeiten und – wo nötig – Teilziele festlegen. Davon ausgehend empfehlen sich regelmäßige Zwischenbilanzen im Verlauf der Beratung, um die bereits erreichten Fortschritte und die noch zu erreichenden Ziele bewusst zu machen sowie gegebenenfalls das weitere Vorgehen flexibel anzupassen.
Im Rahmen der Zielklärung ist es außerdem wichtig, die Barrieren, die Sie bislang von der Erreichung Ihrer Ziele abgehalten haben, zu identifizieren. Eine erste Übung könnte beispielsweise darin bestehen, das Auftreten von Angst in bestimmten Alltagssituationen über einen gewissen Zeitraum zu beobachten und zu dokumentieren. Dadurch ergeben sich in der Regel bereits eine Vielzahl von Informationen zu den Auslösern und Kontextfaktoren der Angst und somit mögliche Ansatzpunkte zur Veränderung.
Erarbeitung eines Erklärungsmodells:
Neben dem Bewusstsein über die relevanten Auslöser und Umgebungsfaktoren ist es meist hilfreich, ein Erklärungsmodell über das Zustandekommen der Problematik zu erarbeiten. Meine Rolle besteht in diesem Teil darin, Ihnen mithilfe meines psychologischen Fachwissens ein Modell an die Hand zu geben, um Ihre Beschwerden für Sie nachvollziehbarer zu machen. Ziel dessen ist, Sie durch gezielte Informationsvermittlung und durch ein angeleitetes Entdecken der relevanten Hintergründe zu Ihrem eigenen Experten werden zu lassen. Im Kontext der Angst geht es in hier also darum, diese kennen- und verstehen zu lernen. Angesichts der vielen unterschiedlichen Erklärungsansätze zur Entstehung von Ängsten ist es jedoch nicht unbedingt nötig, jeden einzelnen von ihnen im Detail zu kennen. Stattdessen werden wir anhand Ihrer Schilderungen die für Sie bedeutsamste und schlüssigste Erklärung identifizieren, um davon ausgehend weitere Schritte abzuleiten.
In diesem Zusammenhang ist auch eine Betrachtung prägender Lebensereignisse von Bedeutung, da sie zu einem eingehenderen Verständnis der Entstehung Ihres Problems beiträgt. Die Kenntnis Ihres biografischen Hintergrundes ermöglicht mir zudem, Ihre Sichtweise auf bestimmte Dinge besser nachvollziehen zu können – also quasi „die Welt durch Ihre Brille zu sehen“.
Die Veränderungsphase:
Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen gilt es in der nächsten Phase, konkrete und lösungsorientierte Schritte zu planen und umzusetzen. Ziel dessen ist das Erlernen angemessener Strategien, neuer Fertigkeiten und hilfreicher Sichtweisen im Umgang mit dem Problem. Mithilfe konkreter Übungen und Techniken sollen Schritt für Schritt Möglichkeiten zur Bewältigung problematischer Gedanken und Gefühle vermittelt und hinderliche Verhaltensweisen (z.B. Vermeidung) abgebaut werden. Dieser Lernprozess kann durch praxisnahe Aufgaben unterstützt werden, die z.B. im Einüben der erworbenen Fähigkeiten in alltagsrelevanten Situationen bestehen. Da der Hauptanteil positiver Veränderungen vor allem zwischen den Beratungssitzungen, also in Ihrem Alltagsleben stattfindet, ist eine aktive Umsetzung des Gelernten von großer Bedeutung. Gemeinsam können wir im Anschluss auswerten, was Ihnen dabei gut gelungen ist und wo eventuell noch weitere Hilfestellungen nötig sind.
Die Abschlussphase:
Das Ziel meiner Beratung sehe ich darin, Sie wieder zu einer selbstständigen Überwindung zukünftiger Hürden zu befähigen und somit Ihr Leben ohne Hilfe von außen im Sinne Ihrer Wünsche zu gestalten und zu genießen. Nach abschließender Bewertung der Zielerreichung und Ihrer persönlichen Zufriedenheit mit den erzielten Fortschritten werden in der Abschlussphase noch einmal die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Das Erarbeiten eines „Notfallplans“, in welchem wirksame Strategien und Verhaltensweisen zusammengefasst werden, soll Ihnen ein nachhaltiges Gefühl von Kontrolle und Selbstvertrauen im Umgang mit zukünftigen Krisen ermöglichen.
Abschließende Anmerkungen:
Angesichts der oben genannten Abläufe stellen Sie sich nun möglicherweise die Frage, über welchen Zeitraum sich eine psychologische Beratung erstreckt. Als Faustregel für die Dauer der Beratung gilt: So schnell wie möglich, aber so lange wie nötig. Letztendlich ist dies immer individuell im gemeinsamen Austausch zu entscheiden und hängt vom Umfang und der Komplexität der jeweiligen Problematik ab. Die beschriebenen Abläufe sollten jedoch verdeutlich haben, dass Lernerfahrungen und positive Veränderungen eine gewisse Zeit benötigen, um sich langfristig zu festigen.
Die zu Beginn erwähnte Transparenz meines Vorgehens gilt übrigens nicht nur für die Abläufe der Beratung, sondern auch für deren Inhalte. In anderen Worten: Wenn ich im Rahmen Ihrer Schilderungen etwas erkenne, z.B. ein Verhalten, das nicht hilfreich zur Erreichung Ihrer Ziele ist, dann sehe ich es als meine Aufgabe als Berater, Sie im Sinne der Transparenz darauf aufmerksam zu machen. Umgekehrt wünsche ich mir dies auch von meinen Klienten/innen. Falls bestimmte Aspekte der Beratung Ihrer Meinung nach nicht in die richtige Richtung führen, freue ich mich über einen offenen und ehrlichen Austausch darüber, sodass wir gemeinsam den für Sie geeigneten Weg einschlagen können.
Grundsätzlich stellen die obigen Ausführungen nur eine grobe Orientierung über die Beratungsabläufe dar, die im Einzelfall variieren können. Weit wichtiger als ein schematisches, vorgefasstes Abhandeln bestimmter Punkte ist mir persönlich nämlich die Berücksichtigung Ihrer ganz individuellen Anliegen. Daher strebe ich immer an, die Inhalte meiner Beratungen bestmöglich auf Ihre Bedürfnisse und Ihren Wissens- und Erfahrungshintergrund anzupassen. Denn schließlich gilt: Viele Wege führen ans Ziel.
Gerne helfe ich Ihnen, herauszufinden, welcher Weg der geeignetste für Sie ist und unterstütze Sie auf diesem im Rahmen meines Beratungsangebotes. Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme!
Weitere Infos zum Ablauf meiner Beratungen finden Sie hier.
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